Veranstaltungsankündigung: Coming out unter dem Dach der Kirche: Eine Veranstaltung im zeitgeschichtlichen Forum 6.7.2022 um 19:00

Lea Salchert, ein langjähriges Mitglied unserer Gemeinde präsentiert den Zwischenstand ihrer Staatsexamensarbeit zum Umgang der evangelischen Kirche in der DDR mit Homosexuellen. Insbesondre der Arbeitskreis Homosexualität, der sich in unserer ESG 1982 formierte ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit.

Link zum Veranstalter

Ankündigungstext der Veranstaltung:

Coming-out unter dem Dach der Kirche? Der Arbeitskreis Homosexualität der Evangelischen Studentengemeinde Leipzig in der DDR – Vortrag und Gespräch im Zeitgeschichtlichen Forum mit Lea Salchert in Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig
Als sich eine kleine Selbsthilfegruppe homosexueller Menschen Anfang 1982 an die Evangelische Studentengemeinde Leipzig wandte und darum bat, einen Arbeitskreis Homosexualität gründen zu dürfen, wussten die Betreffenden noch nicht, dass sie damit einen der Grundsteine für die Homosexuellen-Bewegung der DDR legten. Ganze 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten am 25. April 1982 die Eröffnungsveranstaltung des Arbeitskreises, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, die „Homosexuellen-Problematik praktisch und durch die Betroffenen selbst“ aufzuarbeiten.
Diese Gründung und die folgenden Unternehmungen des Arbeitskreises blieben nicht unbemerkt. Spätestens seit 1984 überwachte das Ministerium für Staatssicherheit im Operativen Vorgang „Bruder“ mit Hilfe von Inoffiziellen Mitarbeitern den Leipziger Arbeitskreis. Und auch mit der Kirchenleitung gerieten die Homosexuellen in Konflikt: Eine theologische Auseinandersetzung um das christliche Verständnis von Homosexualität entbrannte innerhalb der Landeskirche, während auch die Kirchenleitung sich uneinig war, ob man die Arbeit homosexueller Menschen in der Landeskirche zulassen sollte.
Auf welchen Umgang mit Homosexualität in der DDR lassen die Tätigkeit des Arbeitskreises und auch die Reaktionen von Kirche, Staat und Partei schließen? Inwiefern kann wirklich von einem „Dach der Kirche“ gesprochen werden, unter das homosexuelle Menschen sich stellten? Diesen Fragen geht die Studentin Lea Salchert in ihrer Staatsexamensarbeit nach.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Werkstattgespräche zur Zeit/Geschichte“. Einmal im Quartal geben Studierende und Absolventinnen bzw. Absolventen des Historischen Seminars der Universität Leipzig im Forum live Einblicke in ihre Forschungsprojekte. Besucherinnen und Besuchern eröffnet die Reihe neue Perspektiven auf die universitäre Forschung und lädt zum Mitdiskutieren ein.
Lea Salchert absolvierte nach dem Abitur in Dresden einen Bundesfreiwilligendienst im Krankenhaus Dresden-Neustadt. Seit 2017 studiert sie Lehramt für Deutsch und Geschichte an der Universität Leipzig. Sie ist studentische Hilfskraft am Lehrstuhl Geschichtsdidaktik sowie Archivbeauftragte der Evangelischen Studierendengemeinde Leipzig.

Entstehung unserer Gesangbücher

Einige von euch werden es sicher wahrgenommen haben: Unsere alten, zerschlissenen Gesangbücher sind fast alle verschwunden. Dafür welche aufgetaucht, die schlicht in blaues Leinen eingebunden wurden.
Ursache dafür war ein Angebot der HTWK, einen Arbeitseinsatz in deren Buchbindewerkstatt zu machen, um unsere Gesangbücher wieder aufzuhübschen. Vielen Dank an die HTWK und an die Freiwilligen aus der Gemeinde, die mit angepackt haben, das Ergebnis ist echt gut geworden!

Ein Nachtrag: Einige alte Bücher liegen noch herum. Diese sollen auch noch eingebunden werden. Bevor dieser letzte Arbeitseinsatz beginnen kann, müssen aber alle Bücher wieder in der ESG ankommen. Daher, liebe (Alt-)Vs, schaut bitte mal in Schränke, Regale, Umzugskisten,ob ihr noch alte Gesangbücher habt und bringt die vorbei.

Tu-Was-Verteiler

Wir haben einen neuen Tu-Was-Verteiler. Dort soll es die Möglichkeit geben sich besser mit Leuten aus der ESG zu vernetzen. Wer zum Beispiel noch Leute sucht die mit in einen Kinofilm gehen wollen, oder die mal in der ESG gemeinsam einen Spieleabend machen wollen. Auch könnte man sich gemeinsam für eine Demo verabreden, oder im Sommer sich gemeinsam an einem See treffen. Schreibt dass doch wenn ihr Lust habt einfach in den Tu-Was-Verteiler. Es handelt sich dabei um einen E-mail Verteiler, der über unsere Website läuft, gleichzeitig habt ihr dort Zugriff auf bisher unveröffentlichte Bilder, zum Beispiel vom Einführungsgottesdienst von Markus Franz oder sicher später auch noch anderen Veranstaltungen.

der Verteiler findet sich unter   tu [minus] was [dot] esg-leipzig.de

Viel Spaß beim Erraten des Passwortes. Ihr habt beliebig viele Versuche 😉

Wie das alles genau funktioniert und wie ihr selbst diesen Verteiler abonnieren könnt, erfahrt ihr auf Nachfrage an internet[at]esg-leipzig.de oder direkt bei Jakob.

Liebe – in jeder Beziehung. Der Rückblick zur Rüstzeit

Liebe – in jeder Beziehung. Darum ging es Mitte November diesen Jahres bei unserer Rüstzeit in Höfgen.

Knapp eine Stunde sind wir am Muldenufer entlanggepilgert bis wir das Pfadfinderheim in Höfgen bei Grimma erreichten. Der Weg hat sich gelohnt. Bei sonnig kaltem Wetter verbrachten wir drei wunderschöne Tage und kreisten in Vorträgen, Workshops und Diskussionen immer wiederum das eine immerwährende Thema: Liebe <3

     

Am Freitag stärkten wir uns den Magen, lernten uns kennen oder erkannten uns wieder, katapultierten Luftballons und dann ging es auch schon los. Esther hatte einen Workshop zu den 5 Sprachen der Liebe vorbereitet, einem Konzept aus der Paartherapie von Gary Chapman. Die Diskussion reichte bis in den späten Abend und für die, die sich bis zuletzt weigerten sich zu einer Sprache zu bekennen und ins Besonders für die Skeptiker gibt es hier noch den Link zum ultimativen Onlinetest 😉 -> Link.

  

Am Samstag wurden wir dem Diskutieren traditioneller Paarbeziehungen überdrüssig und wir widmeten uns der Polyamorie (nicht zu verwechseln mit der Polygamie oder der freien Liebe). Konstantin Nowotny besuchte uns und stellte seine Arbeit über den Zusammenhang von Polyamorie und Kapitalismus vor. Ist Polyamorie die logische Konsequenz der Überwindung patriarchaler Herrschaftsstrukturen? Basiert sie auf einer Unwilligkeit zur Entscheidung und Festlegung auf eine Person in Zeiten des freien (Beziehungs-)Marktes? Ist unsere Generation da anders, wieso kam das in den 60ern auf oder gibt es das schon immer? Worin gründet das steigende Interesse an polyamoren Beziegungskonzepten?

Autor*Innen und Medien die zu Sprache kamen sind u.a. (bitte ergänzt in den Kommentaren):

 

Am späten Nachmittag gingen wir zur Bibelarbeit über bei der uns Frank und Bernhard mit (latent verstörenden) Texten des Alten Testaments vertraut machten. Als wir die zerstückelten Leichen von Gruppenvergewaltigungsopfern ausdiskutiert und verarbeitet hatten (oder auch nicht) ließen wir den Abend mit einer Andacht, (liebevollen) Spielen, Lebkuchen und alkoholischen Heiß- und Kaltgetränken sowie dem ein oder anderen Diskussiönchen ausklingen.

Am Sonntagmorgen feierten wir in der wunderschönen Höfgener Dorfkirche einen Gottesdienst. Wir resümierten das Wochenende, stärkten uns noch einmal (mit herzlichem Dank an die fabelhafte Küche), putzten und packten und machten uns auf den Heimweg.

 

Kommentare, Hinweise und Vermisstenmeldungen zum Wochenende nimmt das Rüstzeitteam (rüstzeit [bei] esg-leipzig.de) sicher gerne entgegen.

Bilderrechte gehören Doro, den Text hat Miriam geschrieben 🙂

 

 

Schlafsäcke für Wohnungslose

Wir hatten am ersten November einen spannenden Gemeindeabend über Obdachlosigkeit in Leipzig. Benjamin Müller arbeitet bei Oase Leipzig e.V. , in der Nürnberger Straße betreibt er mit anderen einen Anlaufpunkt für Wohnungslose, wo sie ein warmes Essen bekommen können. Gleichzeitig wird dort auch versucht Wohnungslosen zu helfen, indem sie die Oase als Postadresse angeben können, denn ohne Adresse ist oft auch keine Kommunikation mit Behörden möglich. Ebenfalls wichtig ist, dass hier ein geschützter Raum geboten wird, indem auch soziale Kontakte gepflegt werden, Wohnungslose sind eben sehr oft Einzelkämpfer. Über vieles weitere wurde an dem Abend diskutiert, warum gibt es Obdachlosigkeit und wie kann man dagegen etwas unternehmen. Als kurzfristige und recht einfache Hilfe wurde uns empfohlen alte, beziehungsweise nicht mehr benötigte, Schlafsäcke zu sammeln. Dies wollen wir nun tun, also wer einen alten Schlafsack hat, kann ihn gerne bis zum 24.11. bei uns abgeben. Wir würden diese dann gesammelt zur Oase bringen. Wer zu spät kommt und trotzdem seinen Schlafsack noch spenden möchte, kann ihn sicher später auch direkt in die Oase bringen, allerdings wurde uns nahgelegt dass eine Sammlung wohl unkomplizierter wäre.Also überlegt mal, habt ihr auf dem Dachboden oder irgendwo nicht noch irgendwo einen Schlafsack rumliegen, den ihr wahrscheinlich eh nie mehr benutzt. Der Winter wird kalt, vor allem wenn man draußen schlafen muss.