Stärke – Andacht zum Gemeindeabend vom 27.05.

Viel Spaß beim Lesen der Andacht unserer V Judith. 🙂

Als ich das Thema des heutigen Abends las und mir anfing Gedanken über eine Andacht dazu zu machen, kam mir als erstes das Lied „They don’t care about us“ von Michael Jackson (https://www.youtube.com/watch?v=QNJL6nfu__Q) in den Sinn. Das Lied passt vielleicht nicht ganz wie die Faust aufs Auge, aber es zeigt finde ich ganz gut wie sich eine Person fühlt, die unter Repressalien leidet, unter anderem auch wegen seiner Hautfarbe. Im Text heißt es:

Beat me, hate me
You can never break me
Will me, thrill me
You can never kill me
Jew me, sue me
Everybody do me
Kick me, kike me
Don’t you black or white me

Ich finde diese Person sehr stark. Sie lässt sich einfach nicht unterkriegen, egal wie schlimm die Situation ist. So etwas wünsche ich mir auch manchmal für meinen Glauben. Denn oft ertappe ich mich dabei, wie ich mich zurückhalte von meinem Glauben mit nicht Christen zu sprechen, in der Angst wie sie dann über mich denken würden. Oder dass sie sich dadurch belästigt fühlen. Ich hab zwar zum Glück nicht mit körperlicher Gewalt zu rechnen, aber auch Ablehnung und Zurückweisung können zu Zurückhaltung führen. Ich finde in solchen Situationen ist es immer gut, wenn man weiß, dass es da noch jemanden gibt, der einem nie verurteilen würde. Zu wissen, dass Gott bei einem ist und ich immer zu ihm gehen kann, wenn ich Hilfe brauche oder Redebedarf habe, finde ich super ermutigend und stärkend. Und macht mich ein Stückchen mehr „unbreakable“.

So eine diskriminierte Gruppe, die sich nicht brechen ließ, sind finde ich die Juden. Auch Michael Jackson führt als Repressalie an, sie sollen ihn wie einen Juden behandeln. Juden wurden Jahrhunderte lang schlecht und ausgrenzend behandelt. Und das prägte diese Gemeinschaft stark. Durch das gemeinsame Leiden sind sie näher zusammengerückt. Die Verbundenheit unter Juden finde ich viel stärker als unter Christen. Obwohl sie beides Glaubensgemeinschaften sind. Auch verfolgte Christen heutzutage sind finde ich gerade durch die Verfolgung und die damit einhergehenden Ängste und Repressionen fester im Glauben geworden. Denn ohne Gott steht man so eine Verfolgung nicht durch. Wenn man sich den Unterdrückern nicht preisgeben will und von seinem Glauben ablassen will, bleibt einem nur die Flucht nach vorn.

Aber warum tun Menschen das überhaupt, warum hassen sie einander wegen einer anderen Hautfarbe oder einem andern Glauben? Eine mögliche Antwort gibt das Lied „What have we become“ von DC-Talk (https://www.youtube.com/watch?v=TlbAwVMZq0Q):

A preacher shuns his brother
Cause his bride’s a different color
And this is not acceptable
His papa taught him so
It was love that he’d been preaching
But this was overreaching

Der Grund hier ist, dass er es einfach nicht besser weiß. Er hat es so von seinem Vater beigebracht bekommen Andersfarbige auszugrenzen, obwohl er es als Pfarrer besser wissen müsste. Denn in der Bibel werden da keine Unterschiede gemacht. Gott liebt alle Menschen gleich und bedingungslos. Denn er hat sie alle gerade so geschaffen, wie sie sind. Vielfältig. Denn ganz ehrlich, sonst wäre die Welt auch ziemlich langweilig.

Steine? – Andacht zum Gemeindeabend über sächsische Geologie

Geologie – Steine – und Christentum? Passt das Zusammen? Tatsächlich passt das erstaunlich gut. Der Begriff „Stein“ kommt unglaubliche 117-Mal in der Bibel vor. Als ich mir Gedanken zu dem Thema „Steine“ im christlichen Zusammenhang machte, fielen mir zu erst eine handvoll Lieder ein.

„Ins Wasser fällt ein Stein ganz heimlich, still und leise.“ (https://www.youtube.com/watch?v=ksjFnzFpRQY) – In diesem Lied symbolisiert der Stein die Liebe Gottes, die er einem Menschen schenkt und der diese an seine Nächsten weiter gibt. Dabei ist es egal wie groß dieser „Stein“ ist, wie groß die Liebe in einem ist, sie schlägt auf jeden Fall Wellen.

Ein Zweites Lied, dass mir in den Sinn kam war: „Herzen die kalt sind wie Hartgeld, Herzen die hart sind wie Stein. […] Selbst ein Stein wird warm, wenn die Sonne ihn bescheint.“ (https://www.youtube.com/watch?v=1EIHdWSXhbU) – Hier beschreibt der Stein ein Objekt, also das Herz des Menschen, dass Gottes Liebe empfängt, so wie man von der Sonne beschienen wird. Nur durch diese Liebe kann das Herz, weich und herzlich werden. Beide Lieder bauen aufeinander auf, denn nur wenn ich Gottesliebe annehmen kann, kann ich sie auch wieder weiter geben.

Ein drittes Lied, nun mit schon etwas mehr Bezug zur Bibel, ist das Lied: „ Mein glaube fest sich bauen kann“, wo es im Refrain heißt: „Wer diesem Felsen fest vertraut, der hat auf keinen Sand gebaut.“ (https://www.youtube.com/watch?v=XYFDBtJVXdo) – Nun symbolisiert der „Stein“ – der Fels Christus und vermittelt so den Eindruck von Sicherheit und Stabilität, die ich bei Jesus finde. In den folgenden Strophen werden auch verschiedenen Beispiele dafür gegeben, wie z.B. das der Fels, selbst bei Hochwasser nicht untergeht oder das er jeden Anker festhält, selbst im Sturm.

Mit ähnlichem Wortlaut kennt man diese Textzeile vielleicht auch aus dem bekannteren Gesangbuchlied: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ (https://www.youtube.com/watch?v=DTpVFx2hsmo), wo es am Ende der 1. Strophe heißt: „Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut der hat auf keinen Sand gebaut.“ Beide Textzeilen beziehen sich auf das Gleichnis von Jesus in der Bergpredigt. Dort vergleicht er kluge Menschen, die auf Gottes Wort hören und danach handeln, als Menschen die sturmsicher auf felsigen, festen Grund ihr Haus gebaut haben. Unkluge, unverständige Menschen, die nicht ihren Weg mit Gott gehen, würden hingegen auf Sand bauen und beim nächsten Sturm würde das ganze Haus zusammenstürzen.

Das Jesus als Fels in der Bibel bezeichnet wird kommt ab und an vor. Meist kennt man jedoch Jesus eher als den Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist. Jesus also als jemand, der verachtet, getötet, weggeworfen wird. Der aber gerade deswegen von Gott zu großem auserwählt wird. Das führt natürlich zu Aufruhr, Anstoß bei den anderen, die nicht verstehen können warum gerade dem „Ausschuss“ so viel Wert zu geschrieben wird. Somit wir Jesus auch zum „Stein des Anstoßes“.

Auch der Jünger Simon bekommt eine steinige Bedeutung, als er zu Petrus, was vom griechischen Wort für Fels abgeleitet ist, umbenannt wird. Petrus als der Fels auf dem Jesus seine Kirche/ Gemeinde bauen will.

In der Bibel kommen ständig Steine vor, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.

David z.B. warf Goliath mit seiner Steinschleuder einen Stein an den Kopf, was den Sieg der Israeliten über die Philister brachte.

Mose schlug mit seinem Stab auf einen Stein und Wasser kam daraus hervor. So konnten alle Israeliten in der Wüste ihren Durst stillen.

Steine wurden auch oft zum bauen von Altären benutzt, wie es z.B. Abraham, Jakob oder Elia taten. Steine wurden aufgestellt oder Altäre erbaut, meist um an ein Ereignis zu erinnern, bei dem Gottes Herrlichkeit sichtbar geworden war. Z.B. als Josua mit der Bundeslade trocknen Fußes durch den Jordan ging. Oder als Jakob von der Himmelsleiter träumte mit der Gott ihm ein Versprechen gab. Danach stellte er den Stein den er als Kopfkissen benutzt hatte auf.

Andererseits wurden aus Steinen auch Götzenfiguren gemeißelt, die die Menschen vom Glauben an Gott wegführte.

Zudem ist die Steinigung das Hinrichtungsmittel der Juden schlechthin. In vielen Geschichten in der Bibel wurden Menschen gesteinigt. Selbst bei Jesus haben es die Leute mal versucht. Einmal verhindert Jesus jedoch auch eine Steinigung, mit den bekannten Worten: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“. Woraufhin alle gingen und keiner mehr Steine sammelte, da die Leute einsehen mussten das sie keinen Verurteilen können, wenn sie sich zu erst verurteilen müssten.

Zum Steine sammeln und werfen ließt man auch etwas in Prediger 3, jedoch dort in einem anderen Kontext. Dort ist vermutlich das sammeln der Steine vom Feld gemeint. Diese Handlung hat seine bestimmte Zeit, so wie alles seine Zeit hat. Wie es Gerhart Schöne in seinem Lied „Ganz einfach“ (https://www.youtube.com/watch?v=Lf9yMzC-fPs) beschreibt: „Wenn ich schlafe, schlafe ich. Wenn ich aufsteh, steh ich auf….“ und nicht so wie es sein Sohn seiner Meinung nach tut: „Wenn du schläft, stehst du schon auf. Wenn du aufstehst, gehst du schon….“.

Als hat seine Zeit. Das kann finde ich heutzutage ziemlich schwer sein, wo Multitasking immer mehr zählt. So zu leben wie Gerhart Schöne es beschreibt kann dann ein ganz schön steiniger Weg sein.

Aber Gott verspricht ja im Psalmen, dass wir uns nicht an einem Stein stoßen werden. So steinig wird es dann also doch nicht sein.