Geologie – Steine – und Christentum? Passt das Zusammen? Tatsächlich passt das erstaunlich gut. Der Begriff „Stein“ kommt unglaubliche 117-Mal in der Bibel vor. Als ich mir Gedanken zu dem Thema „Steine“ im christlichen Zusammenhang machte, fielen mir zu erst eine handvoll Lieder ein.
„Ins Wasser fällt ein Stein ganz heimlich, still und leise.“ (https://www.youtube.com/watch?v=ksjFnzFpRQY) – In diesem Lied symbolisiert der Stein die Liebe Gottes, die er einem Menschen schenkt und der diese an seine Nächsten weiter gibt. Dabei ist es egal wie groß dieser „Stein“ ist, wie groß die Liebe in einem ist, sie schlägt auf jeden Fall Wellen.
Ein Zweites Lied, dass mir in den Sinn kam war: „Herzen die kalt sind wie Hartgeld, Herzen die hart sind wie Stein. […] Selbst ein Stein wird warm, wenn die Sonne ihn bescheint.“ (https://www.youtube.com/watch?v=1EIHdWSXhbU) – Hier beschreibt der Stein ein Objekt, also das Herz des Menschen, dass Gottes Liebe empfängt, so wie man von der Sonne beschienen wird. Nur durch diese Liebe kann das Herz, weich und herzlich werden. Beide Lieder bauen aufeinander auf, denn nur wenn ich Gottesliebe annehmen kann, kann ich sie auch wieder weiter geben.
Ein drittes Lied, nun mit schon etwas mehr Bezug zur Bibel, ist das Lied: „ Mein glaube fest sich bauen kann“, wo es im Refrain heißt: „Wer diesem Felsen fest vertraut, der hat auf keinen Sand gebaut.“ (https://www.youtube.com/watch?v=XYFDBtJVXdo) – Nun symbolisiert der „Stein“ – der Fels Christus und vermittelt so den Eindruck von Sicherheit und Stabilität, die ich bei Jesus finde. In den folgenden Strophen werden auch verschiedenen Beispiele dafür gegeben, wie z.B. das der Fels, selbst bei Hochwasser nicht untergeht oder das er jeden Anker festhält, selbst im Sturm.
Mit ähnlichem Wortlaut kennt man diese Textzeile vielleicht auch aus dem bekannteren Gesangbuchlied: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ (https://www.youtube.com/watch?v=DTpVFx2hsmo), wo es am Ende der 1. Strophe heißt: „Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut der hat auf keinen Sand gebaut.“ Beide Textzeilen beziehen sich auf das Gleichnis von Jesus in der Bergpredigt. Dort vergleicht er kluge Menschen, die auf Gottes Wort hören und danach handeln, als Menschen die sturmsicher auf felsigen, festen Grund ihr Haus gebaut haben. Unkluge, unverständige Menschen, die nicht ihren Weg mit Gott gehen, würden hingegen auf Sand bauen und beim nächsten Sturm würde das ganze Haus zusammenstürzen.
Das Jesus als Fels in der Bibel bezeichnet wird kommt ab und an vor. Meist kennt man jedoch Jesus eher als den Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist. Jesus also als jemand, der verachtet, getötet, weggeworfen wird. Der aber gerade deswegen von Gott zu großem auserwählt wird. Das führt natürlich zu Aufruhr, Anstoß bei den anderen, die nicht verstehen können warum gerade dem „Ausschuss“ so viel Wert zu geschrieben wird. Somit wir Jesus auch zum „Stein des Anstoßes“.
Auch der Jünger Simon bekommt eine steinige Bedeutung, als er zu Petrus, was vom griechischen Wort für Fels abgeleitet ist, umbenannt wird. Petrus als der Fels auf dem Jesus seine Kirche/ Gemeinde bauen will.
In der Bibel kommen ständig Steine vor, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne.
David z.B. warf Goliath mit seiner Steinschleuder einen Stein an den Kopf, was den Sieg der Israeliten über die Philister brachte.
Mose schlug mit seinem Stab auf einen Stein und Wasser kam daraus hervor. So konnten alle Israeliten in der Wüste ihren Durst stillen.
Steine wurden auch oft zum bauen von Altären benutzt, wie es z.B. Abraham, Jakob oder Elia taten. Steine wurden aufgestellt oder Altäre erbaut, meist um an ein Ereignis zu erinnern, bei dem Gottes Herrlichkeit sichtbar geworden war. Z.B. als Josua mit der Bundeslade trocknen Fußes durch den Jordan ging. Oder als Jakob von der Himmelsleiter träumte mit der Gott ihm ein Versprechen gab. Danach stellte er den Stein den er als Kopfkissen benutzt hatte auf.
Andererseits wurden aus Steinen auch Götzenfiguren gemeißelt, die die Menschen vom Glauben an Gott wegführte.
Zudem ist die Steinigung das Hinrichtungsmittel der Juden schlechthin. In vielen Geschichten in der Bibel wurden Menschen gesteinigt. Selbst bei Jesus haben es die Leute mal versucht. Einmal verhindert Jesus jedoch auch eine Steinigung, mit den bekannten Worten: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“. Woraufhin alle gingen und keiner mehr Steine sammelte, da die Leute einsehen mussten das sie keinen Verurteilen können, wenn sie sich zu erst verurteilen müssten.
Zum Steine sammeln und werfen ließt man auch etwas in Prediger 3, jedoch dort in einem anderen Kontext. Dort ist vermutlich das sammeln der Steine vom Feld gemeint. Diese Handlung hat seine bestimmte Zeit, so wie alles seine Zeit hat. Wie es Gerhart Schöne in seinem Lied „Ganz einfach“ (https://www.youtube.com/watch?v=Lf9yMzC-fPs) beschreibt: „Wenn ich schlafe, schlafe ich. Wenn ich aufsteh, steh ich auf….“ und nicht so wie es sein Sohn seiner Meinung nach tut: „Wenn du schläft, stehst du schon auf. Wenn du aufstehst, gehst du schon….“.
Als hat seine Zeit. Das kann finde ich heutzutage ziemlich schwer sein, wo Multitasking immer mehr zählt. So zu leben wie Gerhart Schöne es beschreibt kann dann ein ganz schön steiniger Weg sein.
Aber Gott verspricht ja im Psalmen, dass wir uns nicht an einem Stein stoßen werden. So steinig wird es dann also doch nicht sein.