Viel Spaß beim Lesen der Andacht unserer V Anna-Lena! 🙂
„Lass uns hier raus“ – diese Aufforderung nehme ich doch nur zu gerne an. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber es ist Woche 11 des Semesters und bei mir ist ziemlich die Luft raus. Es gab eine Zeit, in der meine Motivation hoch war. So hoch, dass ich mir so gut wie alle Materialien angesehen habe, die unsere Dozierenden uns zur Verfügung gestellt haben – und sie waren dieses Semester größtenteils wirklich kreativ und engagiert. Diese Zeit meiner eigenen hohen Motivation ist jetzt jedoch vorbei und die täglichen Stunden vor dem Laptop werden kürzer. Zudem kommen noch alle möglichen anderen Dinge, die noch erledigt werden sollten: aufräumen, putzen, Chor, sich mal nach einem neuen Handy umsehen (bei meinem alten ist natürlich auch genau jetzt das Display kaputt gegangen), ach ja – die Andacht für den Gemeindeabend muss auch noch geschrieben werden! Natürlich bin ich froh, dass wir so langsam wieder mehr machen können und Tätigkeiten aus dem Alltag B.C. (before Corona) wieder aufnehmen können. Die Woche wird dadurch aber auch wieder voller, bei gleichbleibender Anzahl an Tagen und Stunden. Schade eigentlich. Da wünsche ich mir schon, endlich mal wieder die städtischen Straßenschluchten hinter mir zu lassen. Nicht ständig wegen Uni-Aufgaben mit Komiliton:innen per Handy oder Mail in Kontakt zu stehen. Keine mit imaginären Scheuklappen versehenen Menschen eilig vorbeilaufen zu sehen. Selbst zumindest eine Zeit lang kein solcher Mensch zu sein.
Ich habe das Glück, dass ich am Samstag für zwei Wochen in den Urlaub fahren werde – endlich mal wieder weiter weg als „nur“ in meine Heimat zu fahren und mich ein paar Tage bei meinen Eltern zu entspannen. Die richtige Mischung aus Bergen und Meer.
Doch selbst, wenn das im Moment nicht geht, gibt es Möglichkeiten, aus dem Alltag auszusteigen. In und um Leipzig gibt es einige Orte, wo man durchatmen kann. Zum Beispiel am Cossi, wenn das Wetter nicht ganz „perfekt“ für einen Seebesuch ist (sonst ist er zu voll). Auch auf dem Viadukt, das bald zum Parkbogen Ost gehören soll, kann mitten in der Stadt einmal die Enge der Straßen hinter sich gelassen werden. Ihr könnt aber genauso gut eine Wanderung oder Radtour ins Grüne rund um Leipzig unternehmen, zuhause in die Welt eines guten Buches abtauchen, Tagebuch schreiben, einen Abend in der Badewanne entspannen, oder – wie Jesus es zum Beispiel auch immer wieder getan hat – einen stillen Ort suchen und ins Gebet kommen.
Also, auch wenn ihr gerade Stress habt – oder gerade, wenn es stressig ist, nehmt euch aktiv Zeit, abzuschalten und durchzuatmen. Danach kann es sein, dass es euch etwas besser geht. Das wünsche ich euch zumindest.